Inwiefern kann der stationäre Sektor von Telemedizin profitieren? Diese Frage stand in diesem Jahr prominent auf der Agenda des Telemedizinkongresses. Gerade die zunehmende Spezialisierung der Kliniken im Rahmen der Krankenhausreform mache eine stärkere digitale Kooperation und telemedizinische Vernetzung notwendig. Dies machte die DGTelemed in ihrem Positionspapier „Besser versorgen mit Telekooperationen und Telemonitoring“ deutlich, welches der Vorstand zu Beginn des Fachkongresses vorstellte.
„Ohne Telemedizin kann es keine erfolgreiche Krankenhausreform geben”, erklärte Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Vorstandsvorsitzender der DGTelemed, zu Beginn. „Im Rahmen des Strukturwandels hin zu stärkerer Spezialisierung brauchen wir vernetzte, telemedizinisch unterstützte Konsultationen für ergänzende Expertise. Nur so kann qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung weiterhin gewährleistet sein.
In ihrem Positionspapier fordert die DGTelemed eine stärkere telemedizinische Vernetzung der Krankenhäuser. Kliniken sollen gezielter bei der Implementierung von Telemedizin unterstützt werden. Für eine bessere Marktübersicht brauche es eine herstellerunabhängige Beratungsinstanz, die Krankenhäuser und Krankenhausträger an telemedizinische Lösungen heranführe.
„Wir werden die flächendeckende Versorgung allein aus den Zentren heraus, ohne die Vernetzung über Telemedizin mit peripheren Standorten, nicht ermöglichen“, erklärte Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Versorgung müsse ermöglicht werden, auch wenn sie nicht ausschließlich am Standort selbst geleistet werden könne. Für die Umsetzung brauche es mehr Innovations- und Gestaltungsspielraum und weniger Regulierung für die Akteure.
Die DGTelemed wird sich diesem hochaktuellen Thema dieses Jahr weiterhin annehmen und auch beim „Hospital of the Future“ bei der MEDICA vom 11.-14. November 2024 in der Messe Düsseldorf in den Fokus rücken.
Neben der Krankenhausreform widmete sich der Kongress auch dem Thema Telemonitoring. Gerade für chronisch Erkrankte bietet Telemonitoring einen hohen Mehrwert, da sich Vitaldaten engmaschig überwachen lassen und eine ganzheitliche Betrachtung der Patient:innen ermöglicht.
Die beiden DGTelemed-Vorstandsmitglieder Annette Hempen und Dr. med. Eimo Martens verdeutlichten bei einer Patientenreise, wie sich die Behandlungsqualität im Zusammenspiel telemedizinischer Anwendungen erhöht. Gerade Telemonitoring biete einen enormen Mehrwert.
Der 14. Nationale Fachkongress Telemedizin zeigte ganz klar die enorme Innovationskraft aus den verschiedenen Regionen Deutschlands.
Sowohl bei der Verleihung des Telemedizinpreises als auch im Programm präsentierten sich Projekte aus vielen Bundesländern für beispielsweise die Pflege, die Schlaganfall-Prävention oder die Kinderintensivmedizin.
Gewinner:innen des Telemedizinpreis 2024:
Mehr Informationen zum Telemedizinpreis finden Sie hier.
der DGTelemed
Am Vortag des 14. Nationalen Fachkongress Telemedizin lud die DGTelemed ab 17:30 Uhr ihre Mitglieder sowie alle Interessierten dazu ein, sich bei den Treffen der DGTelemed-Arbeitsgruppen auszutauschen und zu informieren. Im Anschluss fand ein Netzwerkabend statt.
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